Was ist denn dieses Linux überhaupt?

Linux ist genau genommen kein Betriebssystem sondern bezeichnet eigentlich nur den Betriebssystemkern (englisch: kernel). Der Name Linux geht auf den Finnen Linus Torvalds zurück, der im Jahr 1991 auf die Idee kam ein Unix artiges Betriebssystem zu entwickeln, das „Linus‘ Unix“ kurz Linux. Allerdings hat sich der Begriff Linux für das Betriebssystem inzwischen umgangssprachlich so gefestigt, dass ich ihn hier so verwenden werde.

Warum gibt es so viele Linux-Varianten, und was ist eigentlich eine Distribution

Eine Distribution ist im Grunde nichts anderes als eine Sammlung von Software. Manche Leute, die Distributoren, haben es sich zur Aufgabe gemacht aus dem fast unendlichen Angebot freier Software Pakete zu schnüren. Ihre Aufgabe ist es die einzelnen Programme aufeinander abzustimmen, die Programme auf Stabilität und Qualität zu prüfen etc. etc.
Damit wären wir jetzt bei den Linux-Varianten. Es gibt wie überall sehr verschiedene Interessengruppen. Die einen wollen ein Linux zum programmieren, andere wollen ein kleines Linux, das auf einem Mini-PC läuft, andere wünschen sich einen Windows Ersatz mit Office, andere wollen einen sicheren Webserver betreiben und so weiter und so weiter. Daher gibt es diese inzwischen gewatige Anzahl von Distributionen. Das sorgt zwar für Verwirrung bei Einsteigern, weil es nicht das Windows gibt, aber zeigt auch, wie dynamisch etwas freies werden kann, wenn es keine (Nutzungs-) Grenzen gibt.

Woher kommt denn die ganze Software?

Es ist für viele Menschen fast undenkbar, aber für manche Menschen ist programmieren so etwas wie malen, tanzen oder singen; Es ist ein Ausdruck von Kreativität, eine Leidenschaft, ein Hobby. Manche Menschen basteln hunderte von Stunden an einem Auto oder einem Modellflugzeug und freuen sich über das fertige Vehikel. Musiker spielen oder singen ein Stück wieder und wieder bis sie es beherrschen, aber anders als bei hirnrissigen verstummenden Castingshows wird hier nicht ein Superstar gesucht, sondern ein Team das sich einer Aufgabe widmet.

Ich kann nicht programmieren, was kann ich auch was tun?

Linux ist ein Kind des Internets, ohne diese weltweite Infrastruktur wäre die Entwicklung solch riesiger Projekte gar nicht möglich. Die Entwicklung findet in der Regel immer in Teams statt. Gerade große Projekte benötigen nicht nur Programmierer, sondern auch Projektmanager, Übersetzer, Tester usw.

Es ist dabei das erste mal in der Geschichte der Menschheit, dass Menschen egal, wo auf der Welt sie sitzen, egal welche Hautfarbe sie haben, egal welche Religion sie haben, welchen gesellschaftlichen Hintergrund sie haben zusammenarbeiten um etwas zu schaffen. Das es funktioniert zeigen die Weltkarten bei http://www.ohloh.net/p, in denen einige Entwickler sich mit Geo-Koordinaten eingetragen haben. Auf der Seite findet man einige der bekanntesten Open Source Projekte wie Firefox, Thunderbird, Ubuntu etc. und natürlich der eigentliche Linux-Kern, der inzwischen aus über 9 Millionen Zeilen Code besteht.

Das es fast jede Distribution in jeder erdenklichen Sprachen von Arabisch bis Zulu gibt ist ebenfalls das verdienst der weltweiten Gemeinde. Ok, es treibt manchmal etwas kuriose Blüten, wenn man sein Linux auf klingonisch oder auf die Elbensprache aus dem Herrn der Ringe umstellen kann. Aber warum auch nicht, wenn es einem Spaß macht. Und darum geht es doch in erster Linie: Spaß am Computer zu haben.

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